Mittwoch, 17. Juni 2009

Musik Heute

Im Psychologieunterricht haben wir einmal (auswendig) gelernt, dass eine mögliche Reaktion auf Frustration jeder Art eine "Flucht in den Konsum" ist. Die Idee kann innerhalb mehren Psychologieparadigma erklärt werden. Der Konsum als eine Rezession in ein Triebkontrolliertes Stadium der Entwicklung, Konsum als Kulturzugehörigkeit und Selbstverwirklichung in derselben, vielleicht wird ja auch Aggression dabei abgebaut, oder was weiss ich --- Die Pointe, worauf ich hinaus will, ist eine ironische Selbstdiagnose.

Sonata meldet nämlich Stolz: 25044 songs, 2389 albums, 1310 artists*, 81 days of bliss. Von meinem HD Film Konsum, möchte ich nicht sprechen.

Pushing [...] the confines of Trip Hop and experimental Hip Hop, [...] beats and samples as obscure and disjointed as chinese mandolin and 70's irish folk [...] breathing, vibrant, gritty epic. Highly recommended listening for driving, fucking, or taking to a cold street at dawn.

Verwerflich? Nein, aber vielleicht ja übertrieben. Aber solange ich nicht vergesse, wie ein Künstler tönt oder mir ein Album aus Ignoranz doppelt aneigne, wohl kaum.
Aber es existiert doch ein starker Unterschied zwischen mir und Jemandem aus den 70er, der Musik mochte. Und zwischen mir, und emandem aus dem vorletzten Jahrhundert eine Welt.

Erstens, Musik ist für mich etwas viel privateres. Da ich meine Alben nicht in einem traditionellen, Brick-And-Mortar Record Store kaufe, oder besonders viele Konzerte und Festivals besuche, bleibe ich ein anonymer Hörer. Oft ist das nicht daher, dass ich irgendeine Abneigung gegenüber anderen Fans hätte, sondern weil es solche einfach nicht gibt, da die Künstler recht unbekannt sind.
Gleichzeitig bin ich seit geraumer Zeit nicht mehr in der Lage, eine genaue Vorliebe in Musikrichtungen anzugeben, und muss immer ausweichen, exemplarisch irgendwelche Genres zu nennen.
Lobenswert? In 4chans /mu/ hiess es mal, das Leute, welche keine Lieblingsgenres hätten, einfach keinen Geschmack hätten. Aber vielleicht ist das so eine Hegelianische Triade; Keine Präferenz ~ Starke Präferenz => Jenseits von irgendwelcher Präferenz. Oderso.

Zweitens, Musik entledigt sich aller Taboos. Musik scheint immer mehr das zu werden, was man hören will. --- Ich gebe zu, das tönt nicht sonderlich geistreich, aber ist es nicht so, dass wir heute mehr Genres kennen als vor 50 Jahren, und ergo auch eine stärkere Diversikation von der Norm (bzw. eine Auflösung derer) aufweisen?

Aus diesen beiden Punkten folgt dann auch die Konklusion: Durch das Internet erhalten Nischenkünstler Aufmerksamkeit und ich vereinsam bezüglich Musik bei meiner "Contemporary Art-School Hip-Hop Jazz Fusion" --- Oder bin nur ich das?

* Zu meiner Verteidigung, bezüglich dem Verhältnis von Alben zu Künstler, möchte ich anmerken, dass viele der gezählten Künster Kollaborationen sind. Und diese häufen sich sehr schnell - (z.B. DJ Shadow & Cut Chemist; DJ Shadow & DJ Q-Bert; DJ Shadow & E-40; et cetera ad nauseaum).

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

What up?