Dienstag, 28. April 2009

Bloggen ist seriöses Geschäft

L’une des seules positions philosophiques cohérentes, c’est la révolte. Elle est un confrontement perpepétuel de l’homme et de sa propre obscurité.
--- Camus
Tatsächlich, das einzige was dieses Philosophenpack gemein hat, ist ihr Meckern. Und auch ich kann es mir nicht verkneifen.

Fick ja, Lenin. Immer relevant.

Wieso so ernst? - Nun, wie alle Endstufenblogger mache ich mir Gedanken nicht nur über mein Bloggen, sondern über die Tätigkeit des Bloggens selbst. Ich habe jedoch so meine Zweifel.

Dass Blogs eigentlich längst zur präferierten Literaturform der Postmoderne aufsteigen sollten, liegt auf der Hand. Hyperlinks, "Pics or it didn't happen" und selbst wenn man Bilder liefert wird noch an der Authentizität gezweifelt, bzw. Fotoladen-Bearbeitung, Person identifizieren sich mit Zeichenfolgen oder gar nicht (Anonymous, Bernd... ) und natürlich das loslösen aus dem traditionellen Umfeld und dessen Werte. Kurz: Ein Ausbrechen in die Unendlichkeit der Blogosphere.

Dieses Ausbrechen aus der Konvention gilt natürlich auch bezüglich dem Inhalt. Müsste ein Blogposting nicht einfach ein YouTube-Video sein können, begleitet von den Worten "Gerade gesehen lol"? Herr Schneider, so ein Grammar-Nazi, würde wohl grillen gehen. --- Und das bringt mich zum nächsten Punkt.
Was ist den schon ein gepflegter Ausdruck im Internet? Es ist ja nicht nur, dass viele Internetzbenützer einen Slang reden, sondern auch die Sprache ganz anders verwenden (grillen gehen = Selbstmord, undso).

Was nun? --- Ich würde ja gerne einen Lösungsvorschlag offerieren, aber ich glaube, so etwas wie ein "Rezept" bezüglich dem Inhalt und Stil eines guten Blog gibt es nicht. Wie es auch keine allgemeinen Regeln bezüglich dem Beschreiben von Papier gibt.

zl;ngl:

2 Kommentare:

Philippe Wampfler hat gesagt…

a) denke ich der Link ist falsch
b) es gibt fürs nichts wirklich Tolles Rezepte, auch nicht, gute Blogs zu verfasse
c) aber: man kann lernen, Standardblogs zu verfassen, gewisse bewährte Konzepte anzuwenden
d) gepflegte Sprache ist nicht an gewissen Orten wünschbar und an anderen obsolet - auch kreativer, zeitgemässer Ausdruck in einem Blog kann stilistisch überzeugend sein - und auch den Regeln des guten Herrn Schneiders entsprechen, die nämlich so schlecht generell nicht sind

lukas hat gesagt…

a) Gerade realisiert, das ich vergessen habe den Link zu meinem Blog zu entfernen. Sorry für die Verwirrung; Das ist kein Ad-Hominem, viel eher wollte ich darauf hinweisen, dass das scheinbar so eine Gegebenheit ist. Man schreibt seinen Blog, und irgendwann richtet sich das Sprachspiel auf sich selbst, und man bloggt über das Bloggen. ;)

Zu c) und d): Beim zweiten Denken zeigt sich mir jetzt auch ein ähnliches Bild. Schneider-konforme Sprachspiele sind:
a) einfacher "richtig" hinzukriegen, da objektive Regeln
b) etablierter, da ja so gemacht, dass man das, was gemeint ist, auch versteht.

Für seriöse Printmedien tönt das fast wie ein Businessplan. Aber im für einen persönlichen Blog im Internet, da habe ich ja, wie bereits erwähnt, so meine Zweifel an der Verbindlichkeit.